Erdkröte – Schutz auf ihrer Wanderschaft

Sobald die Nächte mild werden und die Temperaturen über fünf Grad Celcius steigen, beginnen die Erdkröten (Bufo bufo) mit ihrer Wanderung von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Auf dieser Wanderung benötigen sie Schutz.

Erdkröte – Schutz auf ihrer Wanderschaft


Sobald die Nächte mild werden und die Temperaturen über fünf Grad Celcius steigen, beginnen die Erdkröten (Bufo bufo) mit ihrer Wanderung von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Da die Straßen häufig ihre Lebensräume zerschneiden, stellt die Überquerung derselbigen eine Bedrohung dar. In dieser Zeit sind hohe Verluste durch den Verkehr zu verzeichnen.

Schutzmaßnahmen


Um dies zu verhindern, gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen. Es gibt saisonale Krötenschutzzäune, welche zur Zeit der Wanderung errichtet werden oder fest errichtete Krötentunnel, durch welche Straßen unterquert werden können. Auch das Anlegen von Ersatzgewässern stellt eine Schutzmöglichkeit dar. Zwar gelten Erdkröten als nicht gefährdet, dennoch besitzt sie wie alle Amphibien in Deutschland einen besonderen Schutzstatus. 2012 wurde sie auch zum Lurch des Jahres 2012 gekürt. In Europa zählt sie mit zu den häufigsten Amphibienarten. Bis auf Irland, Island und dem hohen Norden ist sie auf dem gesamten Kontinent zu finden.

Größte Amphibien Europas


Die Männchen werden bis zu neun Zentimeter, die Weibchen bis zu 12 Zentimeter lang. Damit zählen sie auch mit zu den größten Amphibien in Europa. Mit ihrer braunen Oberseite können sie sich wunderbar auf dem Boden tarnen. Sie bewegen sich eher schreitend als hüpfend vorwärts, was an den kurzen Hinterbeinen liegt. Insgesamt wirken die Tiere sehr pummelig und plump. Außerhalb der Laichzeit bewohnen die Tiere verschiedene Landlebensräume von Wäldern bis zu Wiesen und Heckenlandschaften. Dabei können die Biotope wechselfeucht bis trocken sein. Die dämmerungsaktiven Tiere buddeln sich tagsüber in die Erde ein und werden erst abends aktiv. Als Laichgewässer benötigen sie stehende Gewässer.

Huckepack der Männchen


Beginnen die Tiere an zu wandern, um ihre Laichgewässer zu erreichen, lassen sich interessante Dinge beobachten. Die Wanderung beginnt, wenn die Nächte milder werden und dauern bis in den April. In Massen fangen sie an, synchron zu ihren Laichgewässern zu wandern. Es besteht häufig in den Populationen ein Überschuss an Männchen. Daher nutzen die Männchen jede Gelegenheit schon während der Wanderung, um sich ein Weibchen zu sichern. Begegnet es einem Weibchen, klettert das Männchen auf den Rücken und klammert sich dort fest. Andere Männchen werden weggetreten. Bis zum Laichgewässer lässt das Männchen das Weibchen dann nicht mehr los und lässt sich huckepack bis zum Ziel tragen.

Schutz der wandernden Kröten


Mit ihrem Status im Bundesnaturschutzgesetz „besonders geschützte Arten“ gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen, um ihren Bestand zu sichern. Eine Möglichkeit sind die sogenannten Krötenschutzzäune, welche im Wandergebiet an den Straßen aufgestellt werden. Dies sind häufig rund 50 Zentimeter hohe, undurchsichtige Kunststoffzäune, welche die Kröten wie auch andere Amphibien am Weiterwandern hindern. Ebenerdig werden in regelmäßigen Abständen Eimer eingegraben, in welche die Kröten fallen und nicht mehr herauskommen. Die Helfer gehen diese Eimer abends und morgens ab und tragen die Kröten über die Straße. Neben dem Transport der Körten findet auch eine Registrierung statt als Grundlage für dauerhafte Maßnahmen.  
 



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