Robinie - Baum des Jahres 2020

Die Robinie, eine invasive Baumart in Deutschland wurde zum Baum des Jahres 2020 gewählt.

Robinie - Baum des Jahres 2020


Hier in Deutschland wächst die Gewöhnliche Robinie, Robinia pseudoacacia, seit rund 300 Jahren. Aber heimisch ist sie hier nicht und gilt noch immer als Neubürger. Ursprünglich kommt sie aus dem Westen von Nordamerika. Dieser Baum, welcher auch unwirtliche Regionen besiedelt, ist Baum des Jahres 2020.
1601 kam diese Scheinakazie mit dem französischen Hofgärtner Jean Robin nach Paris. Er brachte sie aus Virgina am Nordatlantik mit. Aufgrund ihres Aussehens breitete sie sich schnell in den europäischen Parks aus. Da sie das Wachstum anderer Bäume unterdrückt, gilt sie als sehr aggressiver Baum.

Widerstandsfähiger Baum


Es ist ein bis zu 30 Meter hoher Baum mit zartgrünen elliptischen Blättern. Dies Blüten sind duftend, weiß. Zudem sind die Äste mit großen Stacheln bewehrt. Doch nicht nur mit den Stacheln wehrt sie sich gegen Fressfeinde. Es gibt kaum Verbiss an ihnen, da Rinde wie auch Früchte giftig sind.
Zwar ein Baum, so ist dieses Gehölz doch mit Bohnen sowie Erbsen verwandt und zählt damit zu den Schmetterlingsblütlern. Dank ihrer Knöllchenbakterien, welche an den Wurzeln sitzen, können diese Gehölze Luftstickstoff fixieren und wachsen daher auch auf stickstoffarmen Böden. Daher kann sie sich auf solchen Böden ohne natürliche Feinde schnell etablieren und ist dann nahezu unverwüstlich. Zum einen breitet sie sich über ihren Samen aus, der auch einige Jahre überdauern kann. Zum anderen bilden ihre oberflächlichen Wurzeln Sprosse, die zu neuen Bäumen heranwachsen. Wird der Mutterstamm gefällt, führt dies zu einem vermehrten Wachstum der Sprossen. Daher zählt sie auch zu den invasiven Baumarten. Dennoch macht sie nur 0,1 Prozent des Baumbestandes in deutschen Wäldern aus.
Sie ist eine tolerante Baumart gegenüber Luftverschmutzung und Salzen. Daher ist es ein beliebter Baum in Innenstädten, wo sie fast unverwüstlich sind. Auch Imker mögen sie, da es sich um sehr nektarreiche Blüten handelt. Ihr witterungsbeständiges Holz ist beliebt für Anwendungen im Außenbereich wie Zaunholz.  

Baum als Gegenstand von Diskussionen


Den Baum des Jahres kürte die Dr. Silvius Wodarz Stiftung. In Zeiten des Klimawandels mit den trockenen Klimaten ist sie ein Hoffnungsträger, weshalb sie auch gewählt wurde. Dennoch muss erwähnt werden, dass sie als invasive Art auch für Diskussionen bei Förstern, Naturschützern, Waldbesitzern und Städteplanern sorgt. Da sie durch ihre Einordnung als invasive Baumart befähigt ist, sensible Ökosysteme zu zerstören, sollte immer sehr genau abgewogen werden, wo sie gepflanzt werden kann und wo nicht. Es handelt sich hierbei um eine Baumart, welche zukünftig bei den veränderten Klimaten in Wäldern angepflanzt werden könnte. Doch das gesamte Ökosystem sollte dabei im Blick behalten werden.



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