Singen und Gesundheit

Singen und Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Nicht umsonst wird behauptet, dass Singen glücklich macht. Genaueres dazu wird im folgenden Text dargestellt.

Singen und Gesundheit


Es gibt unterschiedliche Arten des Singens, die sich nachgewiesenermaßen alle in ähnlicher Weise auf die physische und psychische Gesundheit des Sängers auswirken. Singen mobilisiert den Körper und wirkt zugleich aktivierend und beruhigend. So beginnt das Singen bereits mit dem kleinen Kind, dem von der Mutter ein Schlaflied vorgesungen wird. Kanadische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass sich das Singen der Mutter auf die hormonelle Ebene des Kindes auswirkte, indem die Mutter ihr Kind anregen, aber auch beruhigen konnte. Durch das Singen entstand eine emotionale Bindung. Inwieweit sich die Kinder dafür entscheiden, aktiv Musik auszuüben, hängt mit davon ab, wieweit sich Familien und Schulen den musischen Interessen öffnen und diese möglicherweise auch fördern. Die Stimmen der Kinder und Jugendlichen werden durch das Singen unmittelbar beeinflusst.
Das Wohlbefinden wird durch Bindung und Bindungsfähigkeit sowie Mitmenschlichkeit beeinflusst. Untersuchungen haben ergeben, dass das Singen im Chor ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt.
Sängerinnen und Sänger empfinden sich als Teil eines Ganzen, das sie über die Musik verbindet. Häufig werden solche Eindrücke körperlich begleitet, indem beispielsweise das Hormon Oxytocin vermehrt ausgeschüttet wird. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Chorsängerinnen und -sänger sich nach dem Singen persönlich emotional besser fühlen. Es gibt ebenso Hinweise, dass durch das gemeinsame Singen die lokale Immunabwehr der oberen Atemwege angeregt wird.   Somit baut das Singen sowohl Stress und Stresssymptome ab, indem es sich beruhigend auswirkt und sorgt zugleich für die körperliche Stärkung der Abwehrkräfte. Zahlreichen Chorsängerinnen und Chorsängern reicht es nicht aus, einmal in der Woche an der Chorprobe teilzunehmen. Viele bleiben ihrem Chor über einen längeren Zeitraum verbunden. So fand eine Umfrage der Weltgesundheitsorganisation mit 3.145 Laiensängerinnen und -sängern im Jahr 2010 heraus, dass diese ihrem Chor durchschnittlich beinahe zwanzig Jahre lang treu blieben und damit nachhaltig ihre Gesundheit förderten.

 Auch die Lebenserwartung steigt durch das Singen. Dieses wurde von dem amerikanischen Gerontologen Gene Cohen nachgewiesen, der 2007 einen Chor für ältere Menschen ab 70 gründete, der professionell geleitet wurde. Dabei stellt sich heraus, dass der gesundheitliche Zustand dieser Sängerinnen und Sänger wesentlich besser war als bei anderen Gleichaltrigen. So verbrauchten die Chorsängerinnen und -sänger wesentlich weniger Medikamente und gingen weniger häufig zum Arzt. Auch labile und kranke Menschen können ihre Lebensqualität durch das Singen verbessern. Denn Singen wirkt gegen Depressionen. Allgemein weisen die Studien, auf die in der vorliegenden Arbeit genauer eingegangen werden soll, sowohl subjektive wie objektive Erscheinungsformen des Singens auf, die sich auf das Wohlbefinden der Chorsängerinnen und -sänger auswirken. Dazu gehören die körperliche Entspannung ebenso wie der Abbau von Stress.

Singen kann entspannend wirken, da es die Atmung vertieft und die Körperorgane sowie das Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt werden. So wird beim Singen die Zwerchfellatmung als gesunde Vollatmung aktiviert und damit der Körper entgiftet, da Stoffwechselschlacken abgebaut werden. Dadurch wird die Entspannung gefördert.  Besonders spürbar wird dieses bei Liedern mit einfachen Melodien ohne Noten bei denen sich die Atmung zur Entspannung verlangsamt. Dadurch entschleunigen sich die Gehirnwellen vom normalen raschen Beta-Rhythmus in den Alpha-Bereich und der Parasympathikus wird aktiviert, was unsere Alltagsgedanken unterbricht und einen ruhigen stressfreien fließenden Zustand entstehen lässt.

Durch regelmäßiges Singen werden Herz und Kreislauf verstärkt aktiviert. So weisen professionelle Sängerinnen und Sänger eine stark erhöhte Herzratenvariabilität auf, die einen entscheidenden Faktor gesundheitlicher Fitness darstellt und die mit der von Dauerläufern verglichen werden kann. Durch die Aktivierung des Parasympathikus wird die Herzkohärenz induziert, wodurch ein gesundheitsfördernder Erholungszustand eintritt. Zudem macht Singen glücklich, da es das Hormonsystem aktiviert und die Hormone Serotonin, Noradrenalin und die Beta-Endorphine nehmen beim Singen zu. Sie lassen uns eine glückliche und gehobene Stimmung verspüren und bauen zugleich Angst und Schmerz ab. Singen verbindet und erzeugt emotional liebevolle Gefühle, denn das Gehirn wie das Herz produzieren beim Singen das Hormon Oxytocin, das auch beim Sex, beim Stillen und bereits bei der Geburt ausgeschüttet wird und starke emotionale Gefühle erzeugt.  Durch das Singen wird das Immunsystem gestärkt.



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