Valentinstag - Liebevolle Bräuche mit unklaren Wurzeln
4,90

Am 14. Februar ist es wieder so weit: Es ist Valentinstag. Der Tag für alle Verliebten, Blumenhändler und Pralinenverkäufer. Aber was feiert man da eigentlich genau? Wo liegen die Ursprünge dieses Tages?

Valentinstag - Liebevolle Bräuche mit unklaren Wurzeln

Nun, kaum ein ganz frisch verliebtes Pärchen wird sich diese Frage stellen, sondern die Gelegenheit für einen Extra-Liebesbeweis nutzen. Alle nicht ganz frisch Verliebten wird diese Frage sicher schon einmal durch den Kopf gegangen sein.

Zunächst: Der 14. Februar ist tatsächlich der Tag, an dem eines Heiligen mit Namen Valentinus gedacht wird. Allerdings war der Name in früheren Zeiten sehr häufig, und so gibt es auch mindestens zwei heilige Valentine. Beide haben in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt gelebt und waren Märtyrer. Der eine half verfolgten Christen und erlitt deshalb den Märtyrer-Tod.



Anzeige



Während er auf seine Hinrichtung wartete, freundete er sich mit der Tochter seines Wärters an, soll sie sogar von ihrer Blindheit geheilt haben. Sie wurde daraufhin Christin. Von dieser Freundschaft ist ein Brief-Stück überliefert.

Der andere Heilige wurde in Afrika zum Märtyrer. Beide waren sehr beliebt aber ihre Geschichten haben keinen Bezug zu den heutigen Valentinstag-Bräuchen.

Und in der Tat, der Bezug ist ein anderer. Im Mittelalter feierten der englische König Richard II. und Anne von Böhmen ihre Verlobung in einem Frühjahr.

Für alle Welt berühmt wurde dieser Tag dadurch, dass der populäre Dichter Geoffrey Chaucer zum einjährigen Jahrestag ein Gedicht schrieb. Man nahm jedenfalls an, dass das der Anlass war. Das Gedicht hieß 'Das Parlament der Vögel', das Thema war eine Vogelhochzeit. Ein beliebtes Thema in jener Zeit, denn mehrere Dichter versuchten sich daran.

Warum Chaucer dieses Thema auswählte? Die Vogelhochzeit ist ein Motiv aus alten römischen Feiertagen, die vage mit dem allerersten Frühlingsboten zusammenhängen. Bedenkt man die leichte kalendarische Verschiebung in früheren Zeiten, da es unseren heutigen Kalender noch nicht gab, ergibt sich ein schönes Thema für ein Gedicht zur Feier einer Verlobung im Februar.

Da Chaucer einer der berühmtesten englischen Dichter ist, er ist der Autor der 'Canterbury Tales', ist es kaum verwunderlich, dass sich zunächst im englischen Sprachraum Valentinsbräuche entwickelten. Dabei ging es um Freundschaften und Liebespärchen, die per Losverfahren sich an diesem Tag kleine Geschenke machten und ähnliche Bräuche mehr. Alles Gesten der Zuneigung von Menschen untereinander.

Diese Bräuche schwappten dann nach Amerika über, wo sich besonders die Tradition der Valentins-Grüße per Postkarte etablierte. Die Beliebtheit des Tages wuchs in den USA stark an und schwappte nach dem Zweiten Weltkrieg mit den US-Soldaten nach Deutschland zurück.

So richtig Fuß gefasst hat er hier im Vergleich zu anderen Ländern weltweit nicht. Trotzdem freuen sich Verliebte auf diesen Tag. Und warum auch nicht? Kleine Gesten der Freundlichkeit sind heutzutage rar gesät. In diesem Sinne einen schönen 14. Februar.




0 Kommentare