Wie soll ich ins Netz gehen? Eine Betrachtung der Möglichkeiten
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Kleine und mittlere Unternehmen haben viele Möglichkeiten im Netz auf sich aufmerksam zu machen. Doch Vorsicht. Nicht alles ist ideal.

Wie soll ich ins Netz gehen? Eine Betrachtung der Möglichkeiten


Welche Möglichkeiten habe ich als kleiner und mittelständischer Betrieb ins Netz zu gehen? Die Antwort lautet: Sie haben viele unterschidliche Möglichkeiten ins Netz zu gehen und eine Webseite zu "bauen". Leider sind nicht alle Möglichkeiten ideal und viele Unternehmer zahlen drauf. Aus meiner beruflichen Sicht als Webmaster habe ich eines gelernt; der Unternehmer will seinen Webauftritt geregelt haben und danach seine Ruhe, sprich er möchte sich wieder auf sein Tagesgeschäft konzentrieren. Dieses Tagesgeschäft ist schwer genug. An wen sollte man sich also wenden, wenn man eine Webseite, einen Webauftritt will? An eine "Agentur"? Oder sollte man im Betrieb herum fragen, wer sich mit dem Thema auskennt? Sollte man sich selbst nach Feierabend an den Rechner setzen und loslegen? So schwer wie noch vor einiger Zeit ist das gar nicht mehr und so legen viele Unternehmer selbst Hand an. 

Der Nachteil ist nur, das sie einmal alles eingerichtet haben und sich dann über Jahre nichts mehr tut. Die motiviert angelegte News-Seite hat nie eine Nachricht gesehen und irgendwann ist die Seite vergessen und steht im Netz. Sollte man jemanden anstellen der sich darum kümmert? In Klein- und Mittelbetrieben nicht praktikabel. Viele geben ja selbst ihre Buchhaltung in Dritthände. Was ist die beste Lösung.

Schauen wir uns mal die technische Seite an, was überhaupt möglich ist und was man dazu braucht. Da sind zunächst die großen Anbieter, die Suchmaschinen-Anbieter, die inzwischen Zusatz-Services anbieten. Sogenannte Business Suiten, in denen man Email nutzen kann, ein Office-Paket dabei ist und man kostenlosen Cloud-Storage bekommt. Inzwischen kann man sich hier auch kleine Webseiten und Blogs erstellen.Je nach Anbieter ist die Ausstattung mehr oder weniger umfangreich.

Die 2. Möglichkeit, die man hat, sind die sogenannten Provider. Hier bucht man eine Webadresse, einen Web-Platz und hat meist ein sogenanntes Content Management System dabei, mit dem man bequem Webseiten erstellen kann. Man erstellt ein Aussehen, ein sogenanntes Theme und schreibt wie im Textprogramm seine Inhalte. Diese Themen liegen bei und man kann sie anpassen. Will man individueller und nicht ganz so von der Stange gekauft auftreten, kann man kostenpflichtige Themen dazu kaufen, die sich stärker verändern und anpassen lassen.

Will man einzigartig und individuell auftreten, kann man immer noch auf die guten alten Programme zur Erstellung von Webseiten zurück greifen. Eine handvoll solcher Programme existieren tatsächlich noch. Die Preise sind moderat und die Einarbeitungszeit hält sich in Grenzen, wenn man kein absoluter Laie ist. Auch hier gibt es Content Management Programme. Einige funktionieren auch wie Desktop Publishing Programme. Hat man nur eine kleine Webseite im Auge, reicht dies völlig. Diese wird dann zum Provider hochgeladen. Der Anbieter von Webplatz ist also neutral. Man kann seine eigenen Kreationen hochladen. 

Eine weitere Möglichkeit ist Software zu mieten. Hier ist alles drin. Webadresse, Webplatz und Software. Man wählt den Umfang und zahlt einen monatlichen Beitrag. Mit Einschränkungen kann man auch hier etwas Individuelles erstellen. Allerdings haben diese Mietlösungen einen Nachteil. Mal so eben zu einem anderen, preiswerteren Provider wechseln ist schwer und mit Aufwand verbunden. Hat man erst einmal eine Seite erstellt, bleibt man in der Regel dort und begibt sich in eine Abhängigkeit. So geschehen in den USA. Ein tolles System zur Miete, mit allen Marketing-Schikanen und mit umfangreichen Service. Leider ging die Firma durch Managementfehler und Krankheit des Inhabers den Bach runter. Alles war weg, von heute auf Morgen. Solche Abhängigkeiten sollte man nicht eingehen, wenn man einen umfangreichen Webauftritt hat.

Jeder sieht das natürlich anders. Der Abhängigkeit steht ein guter Service und eine bequeme Erstellung entgegen. Mein Rat ist sich das Unternehmen genau anzuschauen. Wer steht dahinter? Wo ist der Hauptsitz der Firma usw. Dennoch rate ich zu Systemen, die weit verbreitet sind und bei denen einem auf breiter Basis geholfen werden kann. Open Source ist hier eine gute Lösung. Hier arbeiten viele Menschen mit und viele Leute können einem helfen, wenn man hilfe braucht. Ein Aus von heute auf morgen ist hier ziemlich unwahrscheinlich.

Von den Kosten her ist Open Source auch preiswerter. Man erspart sich hohe Monatsgebühren und ist nicht ganz so abhängig von bestimmten Herstellern. In der Regel sind die mitgelieferten CMS der Provider Open Source. 

Was kann ich tun, wenn ich nur eine Web-Visitenkarte will? Wenn ich nur darstellen will, was ich mache? Dann rate ich Ihnen zu einem Anbieter, der Landeseiten anbietet. Die meisten Verzeichnismedien bieten so etwas an. Eine Seite mit den wichtigsten Informationen. Auch hier gibt es viele unterschiedliche Anbieter. Von kostenlos mit Werbung bis hin zu kostenpflichtig und individuell.

Überlegen Sie, was Sie mit Ihrer Webseite erreichen wollen, wie viel Budget Sie haben und tragen Sie dafür Sorge, das sich stehts etwas tut auf Ihren Seiten. Nichts ist langweiliger als die Betriebsfeier vor 2 Jahren. Nutzen Sie auch die sozialen Medien, auch hier bietet man Ihnen einzelne Seiten für Unternehmen. Nachteil ist hier aber, das es sich um geschlossene Systeme handelt. Wer nicht Mitglied ist, nimmt Ihr Unternehmen unter Umständen nicht wahr. Und schon sind wie beim nächsten Thema.

Eine Webseite allein ist nur der Anfang. Der Spruch "Trommeln gehört zum Handwerk" ist gerade im Internet sehr aktuell geworden. Fahren Sie mehrgleisig. Seien Sie überall präsent. Am besten lokal. In Karten, Verzeichnissen, Branchenportalen etc. Dann kommen auch die Kunden.  Möchte man selber keine Hand anlegen, sollte man die ganze Sache an eine auf kleine und mittlere Betriebe eingestellte Agentur geben. Mit anderen Worten, man sollte sich an jemanden wenden, dessen Preise man bezahlen kann. 



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