Zigarettenkippen, bitte nicht in der Natur entsorgen!

Ein weltweites Problem sind weggeworfene Zigarettenkippen.


Es gibt momentan im Frühling ja so viel Schönes, was man in der Natur beobachten kann. Wie Blumen erblühen, wie kahle Bäume und Sträucher wieder ergrünen und blühen, oder wie die Tiere wieder fleißig durch die Lüfte fliegen, die Enten im Teich schwimmen oder wie die Bienen, Wespen oder Hummeln die Blüten bestäuben. Auch viele Menschen sieht man jetzt wieder aus den Häusern kommen, Spaziergänge machen und die Natur beobachten oder bewundern.

Da überrascht es, dass man als wieder links und rechts von Gehwegen oder in Trottoirs oder auch einfach oder mehrfach da wo man hinblickt am Boden, diese Zigarettenkippen liegen sieht. Klar, es gehen auch viele mit Hund im Winter in Parks, auf Feldwegen oder in den nahen Straßen spazieren. Denen, wird ja auch auf mehrfache Weise nahegelegt, dass sie den Kot und die Hinterlassenschaften des Hundes wieder einzusammeln haben. Wieso klappt das mit den Zigarettenkippen nicht?

Die weggeworfenen Zigarettenkippen mit Filtern verrotten ja nicht einfach. Sie liegen jahrelang rum und die Giftstoffe werden ausgewaschen. Die Gifte gehen dann in die Kanalisation und in das Grundwasser. Was leider nicht gut ist für die Umwelt. Tiere, Pflanzen und Kleinkinder sind von den achtlos weggeworfenen Kippen z. B. in der Nähe von Spielplätzen oder Sandkästen unmittelbar betroffen. Lähmende Nervengifte sind auch in den Kippen. Bei der Menge an Zigarettenkippen regt einem das zum Nachdenken und darauf aufmerksam machen an. Die Welt ist ein Aschenbecher. Betrachtet man die blanke Stückzahl, sind Zigarettenkippen der häufigste Müll in der Landschaft. 5,6 Billionen Zigaretten werden jedes Jahr weltweit geraucht, 4,5 Billionen davon werden achtlos weggeworfen. Also, Leute passt bitte auf euch auf und nehmt den Müll, den ihr in der Natur macht auch wieder mit nach Hause und entsorgt ihn bitte, wenn der Zigarettenstummel kalt genug ist, im Restmüll. Denn da sind Facharbeiter damit beschäftigt, die Giftstoffe möglichst umweltschonend zu verbrennen und zu entfernen.

Giftstoffe sind ja einige darin enthalten. Wissenschaftler aus San Diego haben nun erforscht, dass Fische nach ein paar Tagen sterben, wenn sie in ein Aquarium gesetzt werden, in dem pro Liter Wasser nur eine Kippe im Wasser liegt. Das ist lebensbedrohend für Fische. Dabei sind Kippen mit Filter weitaus gefährlicher als Zigarettenstummel ohne Filter oder Pfeifen, obwohl die auch gefährlich sind. Laut EU gelten schon 0,5 Milligramm Tabakabfall als gefährlich. "Die Filter können bis zu 50 Prozent des Teers aus dem Zigarettenrauch aufnehmen", erläutert Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Abteilung Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). In den Filtern sammelten sich also toxische und krebserzeugende Substanzen in hoher Konzentration an - dazu gehörten neben Nikotin auch Arsen und Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Chrom und Cadmium. Zusammengenommen könnten die Zigarettenkippen pro Jahr "90 Tonnen Nikotin und mehr als eine Tonne Arsen an die Umwelt abgeben". An den Meeresküsten ist jedes dritte Müllstück, was gefunden wird, eine Kippe, die da ja 400 Jahre braucht, um sich restlos zu zersetzen.

In den asiatischen Ländern wie z. B. auch im Stadtstaat Singapur wird das auch teuer bestraft. Hier gibt es dafür ja auch in einigen Städten schon hohe Bußgelder. In Hannover und Dresden ist die Strafe mit 10 Euro am geringsten. Mainz liegt mit 35 Euro im Mittelfeld. In Stuttgart hat man bisher 10 bis 25 Euro bezahlt - in Zukunft wird das Kippe-Schnippen bis zu 250 Euro teuer. Wie sieht es in den Nachbarländern aus? In Basel in der Schweiz werden von Stummelwegwerfsündern 80 Franken gefordert, umgerechnet rund 70 Euro. Im französischen Paris, wo jährlich 350 Tonnen Zigarettenkippen eingesammelt werden, muss man 68 Euro zahlen. In London sind es schon mal 120 Euro. Man will ja auch mal wieder in Urlaub fahren, da kann man sich erstmal erkundigen, wie teuer das ist. Besser man lässt es. Sonst kann der Urlaub dadurch auch teuer werden.

Bei der Verbrennung im Restmüll entstehen ja auch Giftstoffe und CO2. Deswegen gibt es seit neuestem eine Recyclingsystem, dass auch aus den giftigen Kippen Kügelchen macht , die weiter verwertet können. Wenn man die Kippen dort hin senden möchte, bitte an die Firma oder das System Tobacycle wenden. Dann erhältst Du als Raucher von Tobacycle ein kleines handliches Röhrchen und sammelst darin deine Kippen. Beim nächsten Zigarettenkauf im Kiosk oder beim Einkauf im Supermarkt oder beim Vorbeigehen an einer anderen Sammelstelle gibst du deine Wertstoffe ab. Die Kügelchen können z. B. als Sonnenbrille oder Fußböden, Smartphones oder  ähnliches bei der Produktion verwendet werden. Das ist natürlich auch eine gute Idee, Giftstoffe zu recyclen.

Wer heutzutage noch raucht, bitte auch die Hinterlassenschaften ordnungsgemäß entsorgen! Zum einen ist es nicht gut für die eigene Gesundheit (siehe Giftstoffe), das Wegwerfen der Kippen ist auch noch gefährlich für andere. Aufklärung über die Bußgelder und die langen Umweltschäden kann man angesichts der noch vielen herumliegenden Kippen wohl noch öfter machen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit. Eventuell braucht es dafür auch mehr Hinweisschilder in Parks oder auf Feldwegen den sogenannten Gassi Pfaden. Da erfreut einem schon ein Weg, der mal unverschmutzt davon ist.




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